Autorius: SputnikNews Šaltinis: https://de.sputniknews.com/pol... 2020-01-15 19:41:58, skaitė 646, komentavo 0
Der aus dem Senegal stammende Diaby hatte Mitte der 80er Jahre in der DDR an der Martin-Luther-Universität in Halle ein Studium der Chemie aufgenommen, promovierte dort später und lernte vor Ort auch seine heutige Ehefrau kennen, die in Halle Agrarwissenschaften studierte. Er engagierte sich früh auch politisch, trat 2008 in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein und sitzt aktuell über die Landesliste Sachsen-Anhalt für seine Partei im Deutschen Bundestag.
Dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ sagte Diaby „In den sozialen Medien gab es immer wieder Beleidigungen und Bedrohungen gegen mich, doch dieser Angriff erreicht ein neues Level der Gewalt“. Das Hamburger Magazin schreibt davon, dass die Einschüsse von einer Softair-Waffe stammen sollen.
Dem SPD-Abgeordneten zollten Politiker aus der eigenen und anderer Parteien umgehend Solidarität und äußerten sich empört über den Vorfall. Bundesaußenminister Heiko Maas, wie Diaby SPD-Mitglied, twitterte unter Verlinkung des Tweets seines Parteifreundes: „Einfach unfassbar. Widerlich und feige. Volle Unterstützung, auch für das gesamte Team. Wir werden weiter an Eurer Seite für eine freie, tolerante und vielfältige Demokratie eintreten. Jetzt erst recht!”
Der Bundesvorstand der Partei die Linke antwortete unter dem Tweet Diabys „Nicht einschüchtern lassen von Nazi-Terror!“, obwohl über die Herkunft der Täter noch keine Erkenntnisse vorliegen. Auch der frühere Generalsekretär der Christlich Demokratischen Partei Deutschlands (CDU), Ruprecht Polenz, antwortete unter Diabys Tweet: „Ihnen meine volle Solidarität. Es wird höchste Zeit, die Häufung von Anschlägen gegen Politiker auch POLITISCH ernst zu nehmen. Die Übergänge vom Rechtsextremismus zur Gewalt sind fließend.”
Diaby ist immer wieder Zielscheibe von rassistischen Anfeindungen. Im August 2017 wurde er von der als rechtsextrem geltenden Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) verunglimpft, als sie ein Wahlkampffoto Diabys in einem Facebook-Artikel mit der Unterschrift „‘Deutsche‘ Volksvertreter nach heutigem SPD-Verständnis. Wie heißt es doch: ‚Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!“ versah. Daraufhin häuften sich in den Kommentaren Beschimpfungen wie „schwarzer Affe“ und „Volksverräter“.
Diaby wehrte sich seinerzeit mit einem eigenen Artikel auf seinem Facebook-Konto, indem er das Zitat des afroamerikanischen und offen schwul lebenden Schriftstellers James Baldwin zitierte: „I AM NOT YOUR NEGRO!“ (Ich bin nicht Euer Neger!) und dafür enorm viel Zuspruch erhielt.