Autorius: RT deutsch Šaltinis: https://deutsch.rt.com/inland/... 2016-06-13 06:22:35, skaitė 1172, komentavo 0
RT Deutsch präsentiert die erste Folge der Reportage-Reihe „Parallelwelten“ mit Daniel Lange. In der ersten Folge dreht sich alles um professionell organisierte Bettlerbanden auf Berlins Straßen. Nach dem Opener, der einen ersten Überblick über einen speziellen gesellschaftlichen Brennpunkt gibt, wird in darauf aufbauenden Folgen immer tiefer gegraben. Wer sind die Hintermänner und die Profiteure, wenn es auf Deutschlands Straßen rau zugeht?
Seit Jahren gehören sie in deutschen Großstädten und so auch in Berlin zum festen Straßenbild: Bettler aus Osteuropa. In den meisten Fällen handelt es sich um Angehörige der Roma, für die das Betteln zum Beruf wurde.
Wer in der Einkaufsstraße von einer flehenden Hand angebettelt wird, bekommt die Möglichkeit sich großzügig zu fühlen und sich so ein „reines Gewissen“ zu erkaufen.
Um den Mitleidsfaktor noch zu erhöhen, werden auch Kinder als Bettler eingesetzt und als Einnahmequelle regelrecht missbraucht. So wächst vor den Augen der irritierten Westeuropäer die nächste Generation von Bettlern heran: Kinder, die in Deutschland aufgewachsen sind, aber von ihren Eltern jede Chance auf Integration und ein besseres Leben verwehrt bekommen.
Weit verbreitet ist der Mythos, mafiöse Strukturen würden im Hintergrund agieren und Mütter und Kinder zum betteln zwingen. Europaweit registriert die Polizei jedoch nur wenige Fälle, in denen von organisierter Kriminalität hinter den Bettlern gesprochen werden kann. Viel häufiger kommt der Druck aus den Familien selbst.
Es erscheint uns nur schwer vorstellbar, dass sich eine Roma-Familie aus Rumänien, Bosnien oder Bulgarien auf den Weg nach Deutschland macht, um freiwillig als Bettler zu arbeiten.
Auch widerlegen verschiedene europäische Untersuchungen das Vorurteil, es würden so hohe Summen erbettelt, dass nach getaner Arbeit in den um die Ecke geparkten Mercedes gestiegen werden kann.
In europäischen Metropolen nimmt ein Bettler pro Tag durchschnittlich zwischen 30 und 40 Euro ein. Zu wenig, um wirklich auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen.
Die Rechnung geht jedoch auf, wenn man die Bettel-Einnahmen einer 10-köpfigen Familie mit dem monatlichen Durchschnittseinkommen in einem Land wie Bosnien vergleicht. Dort liegt der Monats-Verdienst eines Arbeiters bei rund 350 Euro. So sind die Bettler auf deutschen Straßen auch eine direkte Folge globaler Ungleichverteilung.
Mit seiner neuen Reportage-Reihe für RT Deutsch geht Daniel Lange in der ersten Folge den Bettelbanden auf Berlins Straßen auf die Spur.