Der Sultan blickt auf den Zaren

Autorius: Katehon Šaltinis: http://katehon.com/de/article/... 2017-03-26 12:01:37, skaitė 1100, komentavo 0

Der Sultan blickt auf den Zaren

Der Sultan blickt auf den Zaren

Nach der Betrachtung der aktuellen Entwicklung im Nahen Osten, fällt jedem sofort auf, welche beiden Kräfte die Situation am meisten beeinflussen.
Es sind ohne Zweifel Russland und die Türkei.

Im Moment sind es auch diese beiden Staaten, die gemeinsam mit dem Iran, maßgeblich zu einer positiven Entwicklung des Friedensprozesses in Syrien beitragen.
Obwohl das vergangene Jahr von verschiedenen schrecklichen Ereignissen (Abschuss der Militärmaschine und Ermordung des russischen Botschafters in Ankara) geprägt war, rücken die Türkei und Russland, zumindest bei einigen Interessen, zusammen.

In der Tat sind sich die beiden Staaten durchaus ähnlich.
Beide sind multiethnisch, transkontinental und straff, von einer im Inland beliebten Führungspersönlichkeit, geführt.

Auch wenn man erwähnen muss, dass Russland ethnische Minderheiten deutlich besser integriert, sich trotz einer kontinentalen Zugehörigkeit auf zwei Kontinenten als eigene Zivilisation versteht und Putin auch im Ausland bei Nicht-Russen beliebt ist.

Es sei auch noch gesagt, dass beide Staaten trotz einer säkularen Verfassung eine religiöse Leitkultur haben. In Russland ist es die Orthodoxie und in der Türkei der Islam.
Durch die starke Bindung beider Staatsführer zur jeweiligen Leitkultur, gaben bereits viele Journalisten den beiden sehr zutreffende Spitznamen. Putin wird oft als „Zar“ bezeichnet und Erdogan erhielt den Titel „Sultan“.

Man kann aber durchaus jeden der beiden Staaten als ein souveränes Reich bezeichnen.
Und genau diese Staaten passen nicht mehr in die auf den Globalismus ausgerichtete Neue-Welt-Ordnung.
Somit ist eigentlich klar nachvollziehbar, dass sie sich im Überlebenskampf gegen die transatlantisch organisierten Machteliten, zumindest kurzfristig verbünden.

Es scheint auch völlig plausibel, dass sich der Iran ebenfalls in ein solches „lockeres“ Bündnis integriert, da er sich schon seit Jahrzehnten im Fadenkreuz der USA befindet.

Bei dieser Konstellation übernimmt selbst verständlich Russland, aufgrund seiner Größe und Handlungsfähigkeit im Wirtschafts- und Militärbereich, die Führung.
Natürlich darf der Türkische Stolz und die Würde des Iranischen Volkes nicht gekränkt werden. Deshalb geht Russland hier mit seinen Bündnispartnern sehr sorgsam und mit viel Respekt um.
Russland hat auch im Gegensatz zur Türkei bereits viele innen- wie außenpolitische Probleme gelöst.
Deshalb wäre es für den Sultan nicht schlecht, ein wenig vom Zaren zu lernen.