„Der Euro hat Krebs im Endstadium“ – Experte plädiert für „kreative Zerstörung“

Autorius: SputnikNews Šaltinis: https://de.sputniknews.com/wir... 2017-10-30 10:26:46, skaitė 762, komentavo 0

„Der Euro hat Krebs im Endstadium“ – Experte plädiert für „kreative Zerstörung“

„Der Euro hat Krebs im Endstadium“ – Experte plädiert für „kreative Zerstörung“

 

 

Die weiteren 30 Milliarden, mit denen Draghi 2018 Staatsanliehen kaufen wolle, würden virtuell geschöpft und einfach gedruckt, erklärt der Finanzexperte. Es komme also tatsächlich aus dem nichts. Er führt aus: „Jede Geschäftsbank, aber auch die Notenbanken können aus dem Nichts Geld generieren — Geld schöpfen — und das ist fatal. Da wird natürlich die Inflation richtig angeheizt. Das sieht man an den immer neuen Hochs in den Immobil- und Aktienmärkten. Das steht aber alles auf tönernen Füßen. Da wird sozusagen mit heißer Luft gehandelt. Deswegen wird die Blase an den Finanz-, Immobil- und Aktienmärkten lediglich weiter aufgepumpt und die Kollateralschäden nehmen zu. Da wird irgendwann ein Tsunami auf uns zukommen. Dann sind die Notenbanken definitiv ohne Waffen.“

Folge man Herrn Draghi und den offiziellen Nachrichten, gehe es uns ja super in Europa. Der Wirtschaftsaufschwung zähle aber nur für Deutschland. Der Euro sei für die Deutschen sehr günstig, für Italien oder Griechenland sei der Euro aber viel zu teuer. Während sich Deutschland über Exportrekorde freue, verharre die Südschiene Europas in der Insolvenz. Das ist eine erschreckende Entwicklung für die Gesellschaft, für die Wirtschaft, für die Volkswirtschaft und für die Menschen da unten, meint Friedrich. Man wolle die Märkte stabilisieren und die Zinspolitik wieder auf ein Normalniveau hieven, das werde aber nicht mehr passieren. Die lebende Generation würde keine markanten Zinserhöhungen mehr erleben. Man habe den Zins de facto abgeschafft – mit verheerenden Auswirkungen.

Man könne zwar nicht erwarten, dass Mario Draghi die Politik der Politiker macht, so der Experte. Es bräuchte aber wieder ein anständiges Zinsniveau. Als weitere Lösungsansätze nennt Friedrich eine kontrollierte Auslösung der Euros, Schuldenerlasse für die Südschiene und die Einführung von nationalen, souveränen Währungen. Er betont:

„Das sind natürlich radikale Einschnitte, aber ich möchte es so darstellen. Unser Finanzsystem und der Euro haben Krebs im Endstadium. Der ist präfinal. Es gibt keine Rettung, das sehen wir ja schon seit Jahren. Das heißt, man müsste jetzt wirklich chirurgisch eingreifen, den Tumor entfernen und die kreative Zerstörung suchen. Denn nur dann kann auch etwas gesundes Neues entstehen. Mit der momentanen lediglich lebensverlängernden Therapie wird es keine Besserung geben. Das Einzige, was wir erreichen ist, dass die Volkswirtschaften weiterhin vor sich hinvegetieren, dass es den Menschen immer schlechter geht, und dass extreme Parteien vom linken und rechten Rand immer stärker werden."    

Bolle Selke

Das komplette Interview mit Marc Friedrich zum Nachhören: