Autorius: Anonymous Šaltinis: http://www.anonymousnews.ru/20... 2016-10-06 16:43:34, skaitė 1062, komentavo 0
Die Deutsche Bank hat jede Menge Probleme angehäuft, für die sie nun weltweit verklagt wird. Die größte Klage kommt aus den USA und könnte den deutschen Staat um Eingreifen zwingen. Bahnt sich ein Handelskrieg zwischen USA und EU an oder ist dies nur Gepoker um TTIP? Der Finanzexperte Ernst Wolff warnt vor den Folgen für das weltweite Finanzsystem.
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Herr Wolff, die EU will Milliarden an Steuern von Apple und vielleicht auch bald von Amazon und McDonalds. Die USA wiederum verklagen VW und die Deutsche Bank auf Milliardenstrafen. Hängt das Eine mit dem Anderen zusammen?
Ja, ganz sicher. Für mich ist das ein Kampf zwischen zwei Konkurrenten, die sich da einen heftigen Schlagabtausch liefern. Der Hintergrund ist, meiner Meinung nach, die Politik der globalen Destabilisierung, die die USA betreiben. Die USA haben ja intern riesige Probleme. Sie haben fast 20 Billionen Dollar Staatsschulden. 60 Millionen Menschen leben von Essensmarken. Die Infrastruktur verfällt. Und das politische Establishment ist im Land immer verhasster. Und außenpolitisch verlieren sie ihren Status als Weltmacht. Um dagegen anzukämpfen, versuchen sie jetzt ihren Kontrahenten auf dem Weltmarkt so stark wie möglich zu schaden. Und im Moment ist da die EU ins Fadenkreuz geraten.
Aber die EU waren doch bisher der wichtigste Partner; es laufen ja auch die Verhandlungen über TTIP. Ist das nicht ein Wiederspruch?
Im Zusammenhang mit TTIP würde ich das Wort „Verhandlungen“ besser nicht gebrauchen. Da wird mit Geheimniskrämerei, Druck und politischer Einflussnahme gearbeitet. Das hat mit Demokratie absolut nichts zu tun. TTIP nutzt ja in erster Linie der amerikanischen Industrie. Und sie werden das durchsetzen, da sie noch am längeren Hebel sitzen. Sie haben den Dollar und der ist immer noch die Reservewährung Nummer Eins auf der Welt. Wenn deutsche Politiker sich kritisch über TTIP äußern, dann ist das nur Wahlkampf für die Bevölkerung. Am Schluss werden sie einknicken und TTIP wird kommen.
Aber die USA haben doch dieses verrückte Finanzsystem quasi erfunden und sind der größte Teil davon. Wäre es nicht auch für sie selbst gefährlich, Global Player wie die Deutsche Bank in Bedrängnis zu bringen?
Das ist sicher ein Spiel mit dem Feuer. Die Deutsche Bank ist einer der wichtigsten Player im internationalen Finanzcasino. Wenn die Deutsche Bank fällt, fällt das weltweite Finanzsystem. Das zeigt, wie verzweifelt die Amerikaner im Moment sind.
Man muss sich allerdings fragen, warum die Amerikaner gerade die Deutsche Bank ins Visier genommen haben und warum gerade jetzt. Meine Vermutung ist, dass dahinter folgendes Kalkül steht: Die Amerikaner wollten die deutsche Regierung dazu zwingen, einzugreifen und die Deutsche Bank teilweise oder ganz zu verstaatlichen. Damit hätten sie die deutsche Regierung innenpolitisch destabilisiert, weil das gegenüber der Bevölkerung so gut wie nicht durchzusetzen wäre. Und innerhalb der EU wäre Deutschland auch isoliert, da es ja selbst gegen einen Bail-Out italienischer Banken ist. So ist dies schon als direkter Schlag gegen die EU und ihr stärkstes Land zu werten.
Allerdings würden sich die USA letzten Endes selbst schaden. Denn wenn die Deutsche Bank den Bach runtergeht, dann geht die Credit Suisse den Bach runter, JP Morgan geht den Bach runter und das Weltfinanzsystem wäre am Ende.
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Wie fanden Sie eigentlich die Äußerung von Wirtschaftsminister Gabriel zur Deutschen Bank, dass die Bank, die das Spekulantentum zum Geschäftsmodell gemacht hat, sich jetzt zum Opfer von Spekulanten erklärt?
Das halte ich für einen schlechten Witz. Herr Gabriel spielt sich als letzter deutscher Arbeitervertreter auf. Dabei hat seine eigene Partei, damals unter Peer Steinbrück erst diese Spekulationsmechanismen an den Finanzmärkten ermöglicht.
Peer Steinbrück ist ja jetzt passenderweise auch Vorstand einer Bank geworden.
Ganz genau. Das ist die Ironie der Geschichte, dass zwei Tage, nachdem sich Gabriel so abfällig über das Finanzsystem geäußert hat, sein Genosse Steinbrück für die von ihm eingeführten Begünstigungen der Finanzindustrie mit einem Beraterjob bei ING-DiBa belohnt wird.