Wegen "Blackfacing": Streamingdienste streichen Sketch-Show "Little Britain" aus Angebot

Autorius: RT Šaltinis: https://deutsch.rt.com/gesells... 2020-06-14 13:30:00, skaitė 1063, komentavo 0

Wegen

David Walliams und Matt Lucas bei einem Dreh für Little Britain

Aufgrund von "Blackfacing" – einer umstrittenen Praxis, bei der sich weiße Personen schminken, um dunkelhäutige Menschen darzustellen – wird die Serie "Little Britain" nicht mehr bei Netflix und anderen Streamingdiensten verfügbar sein.

Die britische Comedyserie "Little Britain" ist aus den Angeboten von Netflix und dem BBC-Streamingdienst iPlayer geflogen. In einigen Episoden der Serie sind die Hauptdarsteller mit schwarz angemalten Gesichtern zu sehen. Dabei geht es um Blackfacing, eine umstrittene Praxis, bei der sich weiße Menschen Farbe ins Gesicht schmieren, um Schwarze zu symbolisieren. Nun wollen die Streaminganbieter angesichts der weltweiten Proteste gegen Rassismus die Serie nicht mehr im Angebot haben. 

Ein BBC-Sprecher erklärte:

Auf dem BBC-iPlayer stehen viele ältere Programme zur Verfügung, die wir regelmäßig überprüfen. Die Zeiten haben sich geändert, seit 'Little Britain' das erste Mal ausgestrahlt wurde, deshalb ist die Serie nicht mehr auf dem BBC-iPlayer verfügbar.

Die Sketch-Serie wurde erstmals im Jahr 2003 ausgestrahlt und lief bis 2006. Darin spielten die Hauptdarsteller David Walliams und Matt Lucas Charaktere mit unterschiedlichem ethnischen Hintergrund. Sie verkleideten sich gelegentlich als Frauen und trugen Make-up.

"Little Britain" wurde bereits mehrmals wegen politisch nicht korrekter Darstellung von Bevölkerungsgruppen kritisiert. Eine Forscherin der London School of Economics hatte in ihrer wissenschaftlichen Arbeit aus dem Jahr 2008 den Machern vorgeworfen, dass die Serie Rassismus und Homophobie fördert.

Matt Lucas hatte bereits in der Vergangenheit diese Darstellung bedauert. "Ich würde das heute nicht mehr machen. Ich würde die Menschen verletzen. Wir haben damals eine grausamere Art von Comedy gemacht, als ich es heute tun würde", sagte er vor drei Jahren.