Europa als „Gaskammer von Soros”: Ungarischer Museumsleiter nennt Polen und Ungarn „die neuen Juden”

Autorius: SputnikNews Šaltinis: https://de.sputniknews.com/pol... 2020-11-30 19:43:00, skaitė 1257, komentavo 0

Europa als „Gaskammer von Soros”: Ungarischer Museumsleiter nennt Polen und Ungarn „die neuen Juden”

Der Leiter des Budapester Petöfi-Literaturmuseums, Szilard Demeter, hat dem US-Investor und Philanthropen George Soros vorgeworfen, Europa zu seiner „Gaskammer“ gemacht zu haben.

„Aus den Fässern der multi-kulturellen offenen Gesellschaft entströmt das Giftgas, das für die europäische Lebensform tödlich ist”, schrieb Demeter am Samstag in einem Kommentar für das regierungsnahe Internet-Portal „origo.hu”.

Ungarn und Polen seien „die neuen Juden”, führte er weiter aus. Demeter äußerte sich zum EU-Haushaltsstreit, bei dem Ungarn und Polen wichtige Budgetbeschlüsse im Umfang von 1,8 Billionen Euro mit ihrem Veto blockieren. Die beiden ost-mitteleuropäischen Länder wollen auf diese Weise verhindern, dass ein neuer Rechtsstaatsmechanismus wirksam wird. Dieser droht Ländern, deren Regierungen in die Unabhängigkeit der Justiz eingreifen, mit dem Entzug von EU-Hilfen.

Demeter unterstützte in seinem Kommentar die Rhetorik des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, der dem Milliardär Soros die versuchte Auslöschung der christlichen und nationalen Identität der europäischen Völker durch die Überflutung Europas mit muslimischen Migranten vorgeworfen hatte.

„Die 'Liberal-Arier' (Liberalen) wollen jetzt die Ungarn und die Polen aus jener politischen Gemeinschaft hinauswerfen, als deren Angehörige sie Rechte haben”, schrieb Demeter weiter. „Wir sind die neuen Juden.”

Der 44-jährige Literaturfunktionär leitet seit Ende 2018 das Petöfi-Museum und sitzt auch mit gewichtiger Stimme in zahlreichen Gremien, die über die Vergabe von Subventionen an den Literaturbetrieb und die Musik-Branche entscheiden. Über sich selbst sagte Demeter einmal, er sei ein „fanatischer Orbanist”.

Der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, verurteilte die Einlassungen. „Nicht nur in Ungarn sind Holocaust-Überlebende angesichts dieser bizarren und hasserfüllten Hetze angewidert und entsetzt.” Die Attacke setze in einer Welle von antisemitischen und europafeindlichen Kampagnen in Ungarn einen neuen Tiefpunkt, erklärte er.

Auch der Verband ungarischer Juden kritisierte die Aussagen Demeters scharf:

„Es ist geschmacklos, Europa als Gaskammer zu bezeichnen, und für den Leiter einer staatlichen Einrichtung ist es 75 Jahre nach Auschwitz unverzeihbar”, zitiert ORF aus einer Mitteilung.

msch/dpa