Autorius: Hilde Šaltinis: https://www.compact-online.de/... 2021-05-23 00:33:00, skaitė 1289, komentavo 0
Die Arzneimittelherstellung hat in Deutschland eine lange Tradition. Einst war unsere Nation in diesem Bereich sogar führend in der Welt. Das war den Globalisten ein Dorn im Auge. Lesen Sie heute den ersten Teil einer historisch-politischen Analyse. Über die Machenschaften von Big Pharma klären wir auf in COMPACT-Aktuell Corona-Lügen. Die Sonderausgabe können Sie hier bestellen.
Anno 1668 erhielt Friedrich Jakob Merck die Betriebserlaubnis für die von ihm erworbenen Zweite Apotheke, die später in Engel-Apotheke umbenannt wurde. Sie gilt als ältestes pharmazeutisches Unternehmen der Welt. Aus ihr ging der heutige Weltkonzern Merck hervor, der dann schon im Kaiserreich eine der umsatzstärksten Pharmafirmen war und mit dazu beitrug, dass Deutschland damals „Apotheke der Welt“ genannt wurde.
Die Apotheken, die damals eine starke rechtliche Stellung hatten, industrialisierten ihre Produkte. Das war auch bei dem Arzneimittelgeschäft von Ernst Schering der Fall. Er gründete Mitte des 19.Jahrhunderts die Grüne Apotheke in Berlin, aus der sich später die Schering-Werke entwickelten, die 2006 von Bayer übernommen wurden.
Etwa zur gleichen Zeit produzierten Chemiefirmen wichtige Güter aus Steinkohlenteer, der bei der Verkokung der Steinkohle als Abfallprodukt anfiel. Daraus wurden synthetische Farben entwickelt, die licht- und hitzebeständig waren und im Blaubereich den teuren Indigo (aus Indien) ersetzten konnten.
Die Unternehmen legten großen Wert darauf, alle Hilfsstoffe für die Produktion selbst zu erzeugen.
So entstanden schließlich in Mannheim die Badische Anilin & Soda Fabrik (BASF), in Wuppertal Bayer und in Frankfurt am Main Hoechst – allesamt zwischen 1863 und 1865 gegründet und bis heute existent. Hoechst fusionierte 1999 mit Rhône-Poulenc zu Aventis und ist inzwischen ein Teil von Sanofi.
Die Gewinnung des Diphtherieserums aus Pferdeblut im Behringwerk zu Marburg. Illustration von Fritz Gehrke (1895). Foto: CC0, Wikimedia Commons
Die deutschen Pharmafirmen produzierten sehr schnell nicht nur für den nationalen Markt, sondern auch für das Ausland, was ihre starke Stellung festigte. Hauptzielland der Ausfuhren waren die USA. Dass das Deutsche Reich damals weltweit führend bei der Entwicklung neuer Arzneimittel war, war auch auf das hervorragende und diversifizierte Bildungssystem sowie die gute Vernetzung von universitären Forschern und Unternehmen zurückzuführen. Zwischen 1900 und 1930 ging etwa die Hälfte aller Nobelpreise für Chemie und zwischen 1900 und 1910 vier Nobelpreise für Medizin nach Deutschland.
Vor allem Robert Koch, Emil von Behring und Paul Ehrlich konnten Medikamente entwickeln, die Deutschland einen internationalen Spitzenplatz sicherten. Zu nennen wäre etwa Aspirin. Behring sorgte für Impfstoffe gegen Kinderkrankheiten her, die in den von ihm Behringwerken in Marburg (Hessen) produziert wurden. Berühmt wurde er vor allem durch seinen Diphterie-Impfstoff, für den er um die Jahrhundertwende von Kaiser Wilhelm II. geadelt wurde.
Den ersten großen Bruch in der medizinischen und pharmazeutischen Erfolgsgeschichte Deutschlands markierte das Eingreifen der der USA im Ersten Weltkrieg. Die amerikanische Niederlassung von Merck wurde ebenso wie andere Zweigstellen deutscher Pharmaunternehmen wurden enteignet, sodass sie ihre wichtige Exportmärkte verloren.
Durch die Niederlage im Krieg verlor Deutschland zudem Tausende von Patenten, auch Industriepatente, die an die Alliierten gingen, die meisten an die USA. Dadurch begann der Abstieg, auch die Wissenschaftssprache war nun nicht mehr Deutsch.
Der Aufsichtsrat der IG Farben, unter anderem mit Carl Bosch und Carl Duisberg (beide vorne sitzend). Gemälde von Hermann Groeber (1926). Foto: CC0, Wikimedia Commons
Im Jahr 1925 schlossen sich acht bedeutende Konzerne in Frankfurt am Main zur Interessengemeinschaft Farbenindustrie (IG Farben) zusammen, um dem Abwärtstrend entgegen zu wirken. Dabei handelte es sich um Agfa, BASF, Bayer, Casella-Farben, die Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, die Chemische Fabrik Hoechst und die Chemische Fabrik Kalle. Die IG Farben war auf ihrem Höhepunkt das größte Unternehmen in Europa und das größte Chemie- und Pharmaunternehmen der Welt. Seine Marktmacht wusste es durch Bündelung von Synergien zu heben.
Die IG Farben verfolgte weiter das Ziel, alle Vor-, Hilfs- und Endprodukte selbst herzustellen, was den damaligen Globalisten ein Dorn im Auge war, da Deutschland dadurch selbständig wirtschaftete und nicht abhängig war. Der Konzern brachte Innovationen wie das erste Chemotherapeutikum (Prontosil) auf den Markt und half dem Land dabei, das Etikett „Apotheke der Welt“ mit neuem Inhalt zu füllen. In den 1930er Jahren gelang Bayer als Teil der IG Farben mit der Entdeckung der Sulfonamide gegen bakterielle Infektionen zudem nochmals ein Welterfolg.
Wird fortgesetzt.