Autorius: Theo-Paul Löwengrub Šaltinis: https://www.anonymousnews.org/... 2023-08-31 18:32:00, skaitė 821, komentavo 0
Nibelungentreue mit der Ukraine bis zum Endsieg: Bundeskanzler Olaf Scholz und Wolodymyr Selenskyj
Westliche Politiker und zahllose andere, die ihre Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck bringen wollen, verwenden inzwischen den Ausruf “Slava Ukraini” (“Ruhm der Ukraine”) inflationär und in staunenswerter Gedankenlosigkeit. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte damit etwa am 14. Mai seine Rede zur Verleihung des Karlspreises an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky beendet – so wie bereits vor einem knappen Jahr eine Pressekonferenz in Kiew, nachdem er der Ukraine eine der seither unzähligen Hilfszusagen gemacht hatte. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen benutzte den Ausspruch wieder und wieder – unter anderem auf Twitter.
Mitten diese verlogene Selbstberauschung aus Dummheit und Propaganda mischen sich nun mahnende Töne einer weiteren besonnenen Stimme der Vernunft, die es innerhalb der EU als tröstliche Randerscheinung außer in Ungarn offenbar auch noch in Kroatien gibt: Der kroatische Präsident Zoran Milanovic hat nun eindringlich in Erinnerung gerufen, dass der Gruß “Slava Ukraini” keinesfalls eine unbelastete, positive und harmlose Losung ist, sondern immer „Schrei der radikalsten Chauvinisten“ war, die sich einstmals als glühende Verbündete der Nazis hervortaten. Er sei zudem in keinster Weise vom Gruß der kroatischen Faschistenorganisation Ustascha, deren kroatischer Staat ein treuer Verbündeter und Vasall Hitler-Deutschlands war, zu unterscheiden. Milanovic, übrigens Sozialdemokrat, wörtlich: “Es gibt keinen Unterschied zwischen ‘Za dom – Spremni’ (‘Für die Heimat – bereit’, der Gruß der Ustascha) und ‘Slava Ukraini’ (‘Ruhm/Ehre der Ukraine’)!”
Es handele sich, so der Präsident, seit jeher um einen Kampruf der reaktionärsten und radikalsten Chauvinisten der Westukraine, die “mit den Nazis zusammengearbeitet und Tausende von Juden und Polen getötet haben”, so Milanovic, der das gedankenlose Nachplappern des Spruchs insbesondere auch von deutschen Politikern für verstörend hält. Der Präsident betonte ausdrücklich, dass er die Floskel in Kroatien nicht hören wolle – aus demselben Grund, aus dem er such vehement für das Verschwinden des Ustascha-Grußes aus dem kroatischen Alltag kämpfe.
Dass das heute allgegenwärtige, in Millionen Twitter- und Facebookprofilen von Mitläufern geteilte und von deutschen wie EU-Politikern in distanzloser Selenskyj-Anbiederung pausenlos deklamierte “Slava Ukraini” kein harmloser Slogan ist, war etwa vor fünf Jahren noch ein großes Thema auch in deutschen Medien gewesen: 2018 hatte die ukrainische Fußball-Nationalmannschaft neue Trikots präsentiert, auf denen direkt über dem Namenszug der Spieler auf der Rückseite das bewusste “Slava Ukraini” prangte. Bei der wenige Monate zuvor stattfindenden Fußweltmeisterschaft in Russland war der kroatische Spieler Dombagoj Vida heftig in die internationale Kritik geraten, als er mit diesem Spruch den Sieg seiner Mannschaft über Russland kommentiert hatte. Der Fußballweltverband Fifa hatte ihn daraufhin verwarnt – worauf Vida sich im russischen Fernsehen und in russischer Sprache für seinen „Fehler“ entschuldigt hatte, den er nun als unpolitischen „Witz“ verstanden wissen wollte.
Die „taz“ wies damals darauf hin, dass Vida, der vier Jahre in der Ukraine gelebt habe, seht wohl wissen müsste, dass der Ruf “Slava Ukraini” und die zugehörige Antwort “Den Helden Ruhm” seit 1941 die Begrüßungsformel der Nationalisten der „Organisation ukrainischer Nationalisten“ (OUN) und ihres militärischen Arms, der “Ukrainischen Aufständischen Armee” (UPA), gewesen sei, deren Partisanen mit der deutschen Wehrmacht kooperiert hatten. Besonders faschistische Bandera-Anhänger verwenden den Ausspruch regelmäßig. Auch der “Mitteldeutsche Rundfunk” hatte 2018 noch über den brisanten historischen Hintergrund des Grußes berichtet. Und sogar aus dem ukrainischen (!) Fußballverband selbst hatte es damals Kritik gegeben. Dessen Ehrenpräsident Grigorij Surkis hatte gefordert, der Verband und die Nationalmannschaft sollten sich von sportlichen Prinzipien, nicht von den Interessen der Politiker leiten lassen.
Es müsse auch berücksichtigt werden, so Surkis damals, dass gewisse Sätze von der Gesellschaft unterschiedlich wahrgenommen würden. “Wir sollten nicht meinen, wir können mit Pseudopatriotismus punkten”, mahnte er. Fun Fact: Im März 2018 wurden im heute besonders russlandfeindlichen Polen – heute einer der glühendsten Unterstützer der Ukraine – sogar noch staatsanwaltliche Ermittlungen gegen den ukrainischen Politiker Alexander Piroschik eingeleitet, weil dieser auf einer Veranstaltung in Polen eben “Ruhm der Ukraine” skandiert hatte. So ändern sich die Zeiten: Ein Ausspruch, der vor fünf Jahren noch internationale Verwerfungen auslöste, ist heute zur Standardparole der Gutmenschen und bedingungslose Unterstützer des Ukraine-Hurrapatriotismus vom Schlage “whatever it take” in aller Munde geworden. Tatsächlich ist seine Verwendung jedoch in etwa so geschichtssensibel, als würde man in Deutschland die Formulierungen “Deutschland, Deutschland über alles”, “Unsere Ehre heißt Treue” oder gar “Sieg Heil” wieder für salonfähig erklären.