England, die Deutschen, die Juden & das 20. Jhd. – Die perfiden Strategien des British Empire

Autorius: Hubert von Brunn Šaltinis: http://www.anonymousnews.ru/20... 2017-03-24 03:58:37, skaitė 1120, komentavo 0

England, die Deutschen, die Juden & das 20. Jhd. – Die perfiden Strategien des British Empire

Nahezu jeder Krieg/Konflikt/Krisenherd der Gegenwart ist zurückzuführen auf die perfiden Strategien des British Empire. Wir haben heute gesichertes Wissen darüber, mit welchen Lügen, perfiden Strategien und Zielen die Kriege gegen Vietnam, Irak und Afghanistan hergestellt worden sind, um nur drei Beispiele zu nennen. Wer wollte noch so naiv sein und ernsthaft glauben, dass es mit dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland anders war? Die Geschichtsklitterung hierzulande ist ein perfides Machwerk und schlüssig durchorganisiert. In seinem Buch „England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“ fasst der Autor Peter Haisenko dieses heiße Eisen nun erstmalig an.

Eine Rezension von Hubert von Brunn

Als ich dieses Buch zum ersten Mal las, musste ich erstaunt und nicht weniger beschämt zur Kenntnis nehmen, dass mein bis dahin abgespeichertes Wissen um die Geschichte des 20. Jahrhunderts markante Lücken aufwies. Wie die meisten der mit der „Gnade der späten Geburt“ gesegneten Kinder der ersten Nachkriegsgeneration habe ich das von meinen Lehrern auf dem Gymnasium und auf der Universität vermittelten Geschichtsbild für wahr und richtig angesehen. Die weiterführende Literatur, die mir damals empfohlen wurde, stellte dieses skizzierte Bild nicht infrage, sondern stützte es und malte es in den vorgegebenen Farben weiter aus. Alle waren sich einig. So musste es gewesen sein.

Nach der Lektüre von Peter Haisenkos Buch war mir klar, dass mir ein recht schiefes, fehlerhaftes Bild vorgegaukelt wurde, ein Bild, bei dem an mehreren Stellen die Perspektive nicht stimmte. Und wenn die Perspektive nicht stimmt, taugt das ganze Bild nichts – mögen die Farben noch so schillernd sein. Die Lehrer, die zur Veröffentlichung zugelassenen Historiker und nicht zuletzt die Medien hatten in den frühen Jahrzehnten nach Kriegsende keine andere Wahl, als die von den alliierten Siegermächten vorgegebene „Wahrheiten“ kritiklos weiterzugeben. Der anständige Deutsche sollte endlich eine klare Vorstellung davon bekommen, wer die Guten und wer die Bösen waren und sind, und keiner der mit dieser „reinen Lehre“ befassten Multiplikatoren wagte es, jenes Schwarz-weiß-Schema zu durchbrechen oder in Frage zu stellen. Zu groß war die Gefahr, seinen Job zu verlieren – und wer wollte das schon. Diesbezüglich gab es keine Unterschiede zwischen der BRD und der DDR – es wurde nur in anderen Farben gemalt.

Die offiziell propagierte Geschichtsklitterung hat Methode

Das wirklich Erschütternde an dieser Erkenntnis aber ist, dass sich daran bis heute nichts geändert hat. Nach wie vor wird in den Lehrbüchern an den Schulen, in den Werken der renommierten Historiker und – für mich als Journalist besonders verwerflich – in den meinungsbildenden Mainstream-Medien in stiller Übereinkunft eben dieses schräge und unvollständige Geschichtsbild transportiert, das eine wahrhaftige, ehrliche und faire Aufarbeitung der Geschichte des 20. Jahrhunderts verhindert. Das geschieht natürlich nicht zufällig, dahinter steckt Methode und was damit bezweckt werden soll, ist offenkundig: Über Jahrzehnte hat man den Deutschen eingebläut, dass allein ihre Kriegslüsternheit für die beiden großen Kriege im 20. Jahrhundert verantwortlich gewesen ist, dass diese Kollektivschuld dem Volk der Dichter und Denker nicht erspart werden kann und dass dafür noch viele nachfolgende Generationen zu zahlen haben – in welcher Weise auch immer. Dieses mühsam, speziell für das Selbstverständnis der Deutschen zurechtgezimmerte Weltbild will man sich doch nicht kaputt machen lassen, indem man es ausgerechnet den „Verlierern“ gestattet, jetzt die eine oder andere makellos weiß gewaschene Weste mit dunklen Flecken zu besudeln.

Genau das aber leistet Peter Haisenkos Buch „England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“. So wie es bei mir Wissenslücken gefüllt und mein mehr oder weniger festgefügtes Denken über die politischen, diplomatischen, finanzstrategischen und gesellschaftlichen Vorgänge im 20. Jahrhundert erschüttert hat, so wird es das auch bei vielen anderen Lesern bewirken – bei Lesern meines Alters und erst recht bei jenen der jüngeren Generation. Aus der Geschichte lernen, damit sich dieses oder jenes schreckliche Ereignis nicht wiederholt, ist ein oft beschworenes Statement, dem ich vorbehaltlos beipflichte. Ergänzend hinzufügen möchte ich allerdings: Wirklich lernen und die richtigen Schlüsse aus der Geschichte ziehen, kann man nur dann, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen, wenn die ganze Wahrheit vorbehaltlos ausgesprochen wird. Dann, und nur dann ist eine Geschichtsaufarbeitung möglich, die Hass, Feindschaft, Rachegelüste und andere widerwärtige Ressentiments hinter sich lässt und die Tür weit aufstößt für Vergebung, Verständigung, Frieden und Freiheit.

Den Finger auf verborgene Wunden legen

Peter Haisenko ist kein studierter Historiker, was ihm, wie ein Leser des Buches in seiner Kritik bemerkte, durchaus zum Vorteil gereicht, dahingehend, dass er „keinen Lehrstuhl verlieren“ kann (sic!). Indem er sich sein Wissen autodidaktisch angeeignet hat, musste und muss er keine gültige Lehrmeinung vertreten und konnte sich eine unvoreingenommene und unerschrockene Sicht der Dinge bewahren. Da kann es schon einmal vorkommen, dass der Autor an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas „überzieht“, manche Dinge etwas pointierter ausdrückt, als das ein gelernter Historiker tun würde, und nicht für jedes seiner Statements eine Fülle von Quellenangaben in unzähligen Fußnoten aufführt. Dort wo es ihm wichtig erscheint, seine eigenen Thesen zu untermauern, bezieht er sich selbstverständlich auch auf andere Bücher, Dokumente, Statements oder Interviews und benennt auch deren Quellen. Auf die wissenschaftliche Akribie einer Doktorarbeit aber verzichtet er. Zum einen würde das Buch dann keine 300 Seiten, sondern ein Vielfaches dessen umfassen, zum andern ist das auch nicht sein Anliegen.

Haisenko will bewusst machen, den Finger auf verborgene Wunden legen und verkrustete Denk- und Verhaltensmuster aufbrechen. Das gelingt ihm, indem er auch so mache provokante These in den Raum stellt – nicht um der Provokation willen, sondern um Freiräume zu schaffen für neue, unverkrampfte und vom Mief verlogener Geschichtsklitterung befreiter Denkansätze Raum zu schaffen.

Systematisch analysiert der Autor, wie das im Niedergang begriffene British Empire zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit diplomatischen Winkelzügen, Verrat und imperialer Rücksichtslosigkeit vorgegangen ist, um das wirtschaftlich, politisch und militärisch immer stärker werdende Deutschland klein zu halten. Als anschauliches Beispiel beschreibt er die Vorgänge um den vom Deutschen und dem Osmanischen Reich gemeinsam vorangetriebenen Bau der Bagdadbahn – ein geostrategisches Desaster für die Briten. Er zeigt auf, dass die aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen, die ethnischen und religiösen Probleme in Palästina, im Nahen Osten und in weiten Teilen Afrikas letztlich zurückzuführen sind auf die brutalen Grenzziehungen durch die „Herrenmenschen“ in London.

Die zentrale Forderung des Buches: Gerechtigkeit

Wie tief Hass und Neid auf das einfach nicht klein zu kriegende Deutschland auf der Insel ausgeprägt waren, dokumentiert Haisenko u.a. anhand von zwei griffigen Zeitungs-Zitaten. London Times 1919: „Wenn Deutschland in den nächsten 50 Jahren wieder Handel zu betreiben beginnt, ist dieser Krieg umsonst geführt worden.“ Dieselbe Stoßrichtung auch weit nach dem Zweiten Weltkrieg. Sunday Correspondent 1989: „Wir sind 1939 nicht in den Krieg eingetreten, um Deutschland vor Hitler oder die Juden vor Auschwitz zu retten. Wie 1914 sind wir für den nicht weniger edlen Grund in den Krieg eingetreten, dass wir die deutsche Vormachtstellung in Europa nicht akzeptieren können.“ Wer solche Freunde hat…

In ebenso brillanter Weise nimmt Haisenko das angloamerikanische Finanzsystem auseinander und identifiziert dieses als den Nährboden des menschenverachtenden Raubtierkapitalismus’, der immer mehr Menschen in Not und Elend stürzt. Er macht klar, dass heutzutage gerade von diesen beiden Ländern anstelle von Kanonenbooten die wesentlich wirksamere Finanzwaffe eingesetzt wird, um ureigene Interessen durchzusetzen. In diesem Kontext bezieht der Autor eine klare Haltung zum amerikanischen „Federal Reserve System“ (FED) und konstatiert: „Das FED ist weder ‚Federal’, noch ‚Reserve’. Im Gegenteil: Es ist der größte Betrug am amerikanischen Volk und dem Rest der Welt.“

An einigen Stellen liefert das Buch auch Zahlen und Tabellen, z.B. wenn es um Kriegsopfer in den unterschiedlichen Ländern geht, um Flüchtlinge und Vertriebene. Belegt durch unterschiedliche Quellen wirft Haisenko hier eine Reihe von Fragen auf, die jedem unvoreingenommenen Leser zu denken geben. Eine Grundhaltung des Autors zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch: Glaube nicht den von oben verordneten Lehrmeinungen, sondern hinterfrage alles und sei besonders skeptisch, wenn eine Größe im politischen Spiel (z.B. die USA) immer besonders positiv dargestellt, ja glorifiziert wird. Dazu passt der in der 3. Auflage des Buches übernommene Aufsatz von einem gewisser Martin Brech, Universitätsprofessor im Staate New York, der 40 Jahre danach aus erster Hand seine Erfahrungen und Erlebnisse schildert, die er als 18-jähriger GI 1944/45 in Frankreich und als Wachsoldat des US-Gefangenenlagers für Deutsche bei Andernach am Rhein machen musste. Dieses erschütternde Dokument zeugt in schonungsloser Offenheit von unsäglichen Gräueltaten, die amerikanische Soldaten an deutschen Gefangenen (auch Zivilisten) verübt haben. Dagegen erscheinen Haisenkos Ausführungen zu diesem Thema geradezu harmlos.

Ein anderes Thema, das Haisenko immer wieder zur Sprache bringt, ist die Frage der Gerechtigkeit. Der ehemalige Botschafter Israels, Avi Primor, hat in seiner Rede anlässlich des Volkstrauertags 2014 die Deutschen für die Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit gelobt. In der Erforschung des eigenen Gewissens, so sagte er, seien sie „weltweit ein Vorbild“. Wenn ein israelischer Diplomat das sagt, kann es ja nicht ganz falsch sein. Diesem Vorbild – und das ist eine der zentralen Forderungen in Haisenkos Buch – sollten endlich einmal auch all die anderen Staaten folgen, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg eine maßgebliche Rolle gespielt haben und in deren Namen auch großes Unrecht gegenüber Deutschland und den Deutschen verübt wurde. Wer dauerhaften Frieden in Europa will, darf sich nicht länger an alte Lügen klammern.

„England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“ ist im Buchhandel verfügbar oder direkt auf der Internetseite des Anderwelt Verlag zu bestellen.